Warum man bei Bewertungsportalen zu Edelmetallhändlern vorsichtig sein sollte
Wer sich entscheidet, Gold zu kaufen, tut das oft auch wegen Misstrauen gegenüber Banken und anderen Emittenten von Wertpapieren. Beim Goldkauf kann Skepsis dann ebenfalls angebracht sein – nicht gegenüber Gold, aber gelegentlich gegenüber dem Anbieter. Im Internet und offline tummeln sich einige schwarze Schafe. Bewertungsportale stellen für die Überprüfung der Seriosität kein ausreichendes Hilfsmittel dar. Es gibt deutlich bessere Alternativen.
Bewertungsportale: Leider nicht immer zuverlässig
Bewertungsportale sind für Bewertungen jeder Art offen. Echte Kundenfeedbacks fließen ebenso in das Profil ein, wie bewusst beschönigende oder schlechtmachende Bewertungen. Wie hoch der Anteil seriöser und unseriöser Bewertungen ist, lässt sich für den Nutzer nicht feststellen. Eine gewisse Ausnahme stellt ein Profil bei eBay dar. Hier ist die Bewertung zumindest nur für tatsächliche Käufer möglich. Seriöse Edelmetallhändler, die (auch) über eBay verkaufen, lassen sich zusätzlich anhand weiterer Kriterien von den schwarzen Schafen unterscheiden.
Realistische Preise: Ein Muss für seriöse Edelmetallhändler
Es ist verständlich, wenn Anleger beim Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen nicht mehr Geld ausgeben möchten, als nötig ist. Das sollte allerdings nicht zu einer Suche nach Schnäppchen verleiten. Seriöse Edelmetallhändler verkaufen ihre Produkte grundsätzlich nicht unter Marktwert. Würden sie das tun, wären sie schnell vom Markt verschwunden. Der Marktwert von Goldmünzen und Goldbarren entspricht immer mindestens dem aktuellen Goldpreis. Für Käufer in Deutschland ist der Goldpreis in Euro maßgeblich. Liegt der Produktpreis unter dem aktuellen Goldpreis, sollten alle Alarmglocken klingeln.
Es ist allerdings wichtig, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der Goldpreis wird an den internationalen Märkten für eine Feinunze Gold ermittelt. Diese meist als „oz“ abgekürzte Gewichtseinheit entspricht etwa 31,1 g. Ein direkter Vergleich ist nur sinnvoll, wenn das Produkt ebenfalls dieses Gewicht hat. Das ist bei vielen gängigen Goldmünzen wie dem Krügerrand, dem Maple Leaf oder dem Wiener Philharmoniker der Fall. Auch bei Goldbarren zählt die Feinunze zu den beliebtesten Einheiten. Wenn der Anleger kleinere oder größere Barren oder Münzen kaufen möchte, ist daher zunächst eine Umrechnung nötig.
Das Impressum: Viele schwarze Schafe bestehen den Test nicht
Oft genügt ein Blick in das Impressum des Anbieters, um eine fehlende Seriosität zu erkennen. Ist das Impressum gar nicht vorhanden, sollte der Anleger bei diesem Händler auf keinen Fall Goldmünzen oder Goldbarren kaufen. Auch ein fehlender Eintrag in das Handelsregister oder eine fehlende Steuernummer stellen Mankos dar, die bei seriösen Händlern nicht vorkommen.
Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels: Seriosität praktisch garantiert
Die Mitgliedschaft im Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels ist ein sehr zuverlässiger Hinweis auf einen seriösen Händler. Mitglieder müssen zwei Jahre lange eine hauptberufliche Tätigkeit als Münzhändler nachweisen und drei Verbandsmitglieder als Bürgen nennen. Sie sind außerdem verpflichtet, eine Sortimentsbibliothek zu führen und sich fachlich auf dem Laufenden zu halten. Fazit: Ein Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels ist beim Kauf von Gold oder Silber die erste Wahl.
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