Wie Verbrauchende ihre Marktmacht im Internet durchsetzen

Das Internet und vor allem Kundenbewertungen haben die Wirtschaft ordentlich in Aufruhr gebracht, so viel steht fest. Aber zunehmend erkennen Verbrauchende die Marktmacht, die sie über das Internet ausüben können.

Sie nutzen immer mehr Kundenbewertungen und Vergleichsportale, um günstige Preise und guten Service zu fordern. Unternehmer müssen heute auf die Wünsche von Kunden eingehen, um die eigene Marktposition nicht zu gefährden. Denn schlechte Bewertungen führen sofort zu Einbußen.

Vergleichsportale verbessern die Position von Verbrauchenden

Fast schon die logische Fortsetzung der heute fast überall vorhandenen Kundenbewertungen, sind die vielen Vergleichsportale im Internet, die es zu jeder Branche und jedem Angebot gibt. Damit sich Verbrauchende informieren können, wo sie das beste Angebot für sie persönlich erhalten können. Es gibt Vergleichsportale für Finanzen, für Computer oder Portale. Selbst in der Liebe können Singles, Angebote vergleichen. Vergleichsportale präsentieren hier die beste Singlebörse.

In den letzten Jahren haben Vergleichsportale aus allen Branchen einen großen Boom erlebt und konnten für viel Bewegung, beispielsweise am Strom- oder Versicherungsmarkt sorgen.

Das beweist: Nutzende können mit Kundenbewertungen und Vergleichsportalen Druck auf Unternehmen ausüben, bessere Angebote zu erarbeiten. Dabei achten die Verbrauchenden nicht nur auf den Preis.

Von den jetzt schon über 70 Prozent aller Nutzenden des Internets, geben die meisten an, mehrere Kategorien gleichzeitig zu vergleichen. Vergleichsportale verstärken also nicht zwangsläufig den Preiskampf im Internet. Denn auch andere Faktoren, die je nach persönlichem Interesse unterschiedlich ausfallen können, spielen eine wichtige Rolle für die Kaufentscheidung.

Vergleichsportale geben Kunden die Kontrolle

Besonders in Branchen, bei denen viele verschiedene Aspekte in eine Entscheidung einfließen, profitieren Verbrauchende von Vergleichsportalen und Kundenbewertungen. Diese beiden Elemente ergänzen sich gerade in solchen Branchen ideal.

Das Vergleichsportal selbst kann Angebote und Eckdaten übersichtlich zusammenfassen und für die Besuchenden aufbereiten. Wer möchte, kann auch danach filtern, was persönlich besonders wichtig ist. So können die „Hardfacts“ eines Angebots, wie einer Reise, eines Kredits oder einer Versicherung leicht verglichen werden.

Die Kundenbewertungen zu diesem Angebot geben darüber hinaus noch Auskunft darüber, wie zufrieden bisherige Kunden mit diesem Anbieter gewesen sind. Für die Kaufentscheidung sind subjektive Erfahrungen mindestens ebenso wichtig, wie das Angebot selbst. Denn was bringt ein gutes Angebot für ein Girokonto oder einen Kredit, wenn andere Kunden einhellig der Meinung sind, dass der Kundendienst und der Service der anbietenden Bank unterirdisch schlecht sind?

Die Nutzenden eines Vergleichsportal bekommen das Gefühl, dass sie selbst umfassend über die Angebote informiert werden und damit die Kontrolle erhalten, selbstständig die richtige Entscheidung für sich zu treffen, ohne auf die Hilfe eines (voreingenommenen) Kundenberaters angewiesen zu sein.

Der Markt der Vergleichsportale ist gegenwärtig noch sehr unübersichtlich. Sehr viele Anbieter buhlen allesamt mit mehr oder weniger seriösen Methoden um die Gunst der Suchenden. Denn auch wenn Vergleichsportale den Anschein erwecken, Vergleichbarkeit und Transparenz herzustellen, gibt es auch in dieser Branche „schwarze Schafe“, auf die man Acht geben sollte.

Bevor man dem Ranking eines Portals vertraut, sollte man sich über das Portal und seine Arbeitsweise informieren. Auch muss man darauf achten, dass ein attraktives Angebot keine (versteckte) Werbeanzeige ist.

Vergleichsportale und Kundenbewertungen ergänzen sich ideal und können zu fairen Wettbewerb führen.