Bier und Strom: So hart ist das Marketing in diesen Branchen
TV-Werbespots zum Thema Bier
Bei dem Blick ins tägliche TV-Programm kommt nahezu kein Zuschauer um den Werbeblock vorbei, in dem eine recht aufgedrehte Familie tanzt, während im Hintergrund der Hit „Everybody Dance Now“ aus den 1990er-Jahren läuft. Und auch ein Spot darüber, welches Bier nun wirklich den größten Genuss verspricht, ist in der Regel mit von der Partie.
Warsteiner, einer der bekanntesten Stellvertreter der Branche der TV-Biere und das große Vergleichsportal Check24, investieren beide Beträge in Millionenhöhe dafür, ihre Werbebotschaften an die Zuschauer zwischen Daily Soaps und Fußballspielen auszusenden. Allerdings scheint dies im Laufe der Zeit in beiden Fällen stetig schlechter zu funktionieren – das zeigen zumindest aktuelle Zahlen.
Ein Anbieter, der die Zuschauer nicht mit ausgedienten TV-Werbespots überschüttet, ist jedoch beispielsweise das Stromzentrum, welches eine umfangreiche Beratung und viele nützliche Informationen rund um das Thema Strom und Energie bereithält. Wieso sich das Marketing in den Branchen Bier und Strom heutzutage so herausfordernd gestaltet, erklärt der folgende Beitrag.
Bierabsatz in Deutschland sinkt kontinuierlich
Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete vor kurzer Zeit davon, dass das deutsche Bier mittlerweile nahezu „verramscht“ werde. Besonders die großen „TV-Biere“, welche für ihre Werbespots im Fernsehen sehr hohe Summen investieren, sollen an der Ladentheke immer öfter als Schnäppchenangebot der Woche vertrieben werden. So werden die vermeintlichen Premium-Biete trotz ihrer Premium-Werbespots in der Realität zu wahren Spottpreisen angeboten.
Der deutsche Biertrinker, der oft als sehr wählerisch und markentreu charakterisiert wird, drückt dann durchaus gerne ein Auge zu und schlägt bei den verlockenden Sonderangeboten zu. Noch schlimmer ist es für die Bierhersteller aber, wenn gleich vollständig auf den einst so beliebten Gerstensaft verzichtet wird. Der Absatz von Bieren ist in Deutschland seit den 1990er-Jahren um 30 Prozent gesunken, die Tendenz deutet dabei keine Veränderung dieser Entwicklung hin.
Dies zeigt, dass die Bierhersteller von ihrer teuren Werbung im Fernsehen heutzutage kaum noch profitieren. Allerdings lassen sich ähnliche Entwicklungen auch bei dem bekannten Portal für Preisvergleiche Check24 beobachten. Die Deutschen möchten, anders als bei dem Kauf der TV-Biere, offensichtlich überhaupt kein Geld sparen.
Stromanbieterwechsel scheint die Deutschen kaum zu interessieren
Die Ausgaben im Bereich des Marketings von Check24 betrugen in den ersten drei Monaten im Jahr 2017 circa 41 Millionen Euro. Dabei ist die Tatsache zu berücksichtigen, dass es sich bei Strom grundsätzlich eher um ein Produkt handelt, das kaum emotional aufgeladen ist. Jedoch verspricht die Werbung von Check 24, dass Verbraucher pro Jahr rund 500 Euro sparen können, wenn sie ihren Stromanbieter regelmäßig wechseln. Allerdings kommen dieser Aufforderung nur die wenigsten Menschen in Deutschland nach.
Natürlich handelt es sich bei einem erfolgreichen Marketing grundsätzlich um keine Raketenwissenschaft oder um ein Hexenwerk, jedoch scheint die Marketinggestaltung besonders in den Branchen Strom und Bier außergewöhnlich schwer.
Hersteller des Gerstensaftes und Anbieter von Strom und Energie müssen sich daher neue Ideen und Wege einfallen lassen, wie sie neue Kunden erreichen und wirklich überzeugen können. Bei der TV-Werbung handelt es sich grundsätzlich um einen sehr klassischen Werbekanal, der in der Lage ist, eine große Reichweite zu generieren, jedoch ist beispielsweise eine maßgeschneiderte Ansprache der gewünschten Zielgruppe kaum möglich.
Es ist somit empfehlenswert, das Marketing in diesen Branchen neu aufzulegen und sich den vielen Möglichkeiten, die beispielsweise modernes Online-Marketing bietet, zu bedienen.