Reputationsmanagement: Ein guter Ruf ist Gold wert
Wenn der Ruf leidet, dann leidet auch der Marktwert – dafür gibt es viele Beispiele. „Reputationskapital ist ein wichtiger Teil des Unternehmenswerts, und es ist der Teil, der in einer Krise zuerst verloren geht“, sagte Charles Fombrun. Der Gründer und Leiter des Reputation Institute in New York erforscht, wie ein guter Ruf entsteht und wie er aufrechterhalten wird. Das nennt man „Reputationsmanagement“. „Ein guter Ruf ist wie ein Kopfkissen. Bei Unternehmen mit einem schlechten Ruf fällt der Aktienkurs in einer akuten Krise stärker“, erklärt er.
Wenn ein Unternehmen seit Jahren als kompetent, erfolgreich und glaubwürdig wahrgenommen wird, ist dieser gute Ruf in einer Krisensituation nicht so leicht zu erschüttern.
Was ist Reputationsmanagement?
Streng genommen ist das Reputationsmanagement eine Unterkategorie der Public Relations (PR), hat sich aber inzwischen zu einer eigenen Disziplin entwickelt. Im PR-Bereich geht es vor allem darum, den Kontakt zu den Medien zu pflegen und sie mit Informationen und Nachrichten zu versorgen, die das eigene Unternehmen in ein möglichst gutes Licht rücken. Typische Mittel einer PR-Abteilung sind Pressekonferenzen oder Pressemitteilungen.
Das Internet ist jedoch längst ein Medium, in dem nicht mehr genau zwischen Empfängern und Produzenten von Inhalten unterschieden werden kann. Im Internet brauchen die Nutzer keinen Kontakt zu Nachrichtenagenturen und professionell gestaltete PR-Texte, um das Image von Unternehmen zu beeinflussen. Über die sozialen Medien können sie im Handumdrehen einen wertenden Kommentar zu einer bestehenden Nachricht schreiben und diesen teilen. Findet dieser Kommentar genügend Resonanz, können die Empfänger ihre eigenen Aussagen schneller verbreiten, als die meisten PR-Abteilungen reagieren können. Dies ist vielmehr die Aufgabe des Reputationsmanagements im Social Web und im World Wide Web allgemein.
Über Blogs, Vlogs, Kommentare auf sozialen Medien oder Bewertungen auf einschlägigen Portalen und in Webshops hat jeder Nutzer die Möglichkeit, sich zu äußern. Einzelne Kommentare wirken sich zwar noch nicht auf den Gesamtruf aus, können aber einen ungewollten Imagewandel auslösen. Deshalb überwacht das Reputationsmanagement möglichst viele Kanäle, um auf negative Entwicklungen schnell reagieren zu können.
Reputationsmanagement ist also Imagekommunikation: Und da das Image durchaus Einfluss auf den Wert einer Marke haben kann, spielt das Reputationsmanagement im PR-Mix von Unternehmen eine so wichtige Rolle. Ein gutes Image einer Marke wirkt sich meist auch positiv auf den Absatz aus – wer nicht auf die Stimmung im Internet achtet, kann seinen guten Ruf von einem Moment auf den anderen verlieren.
„Ein guter Ruf ist Gold wert“ trifft auch im wahrsten Sinne des Wortes auf das Edelmetall Gold zu, insbesondere im Bereich Goldmünzen wie der Krügerrand, der weltweit einen sehr guten Ruf sowie das Vertrauen vieler Anleger genießt.
Warum ist Reputationsmanagement wichtig?
Reputationsmanagement sorgt dafür, dass das Image des eigenen Unternehmens langfristig positiv ist. Wirtschaftlich betrachtet ergeben sich folgende Vorteile aus einem positiven Image oder einem guten Ruf:
Aufbau von Reichweite:
Ein guter Ruf spricht sich herum, und Mundpropaganda ist die beste Form der Werbung. Ein positiver Ruf macht Ihre Kunden zu Markenbotschaftern und lockt mehr Nutzer auf Ihre Online-Kanäle.
Steigerung des Umsatzes:
Reichweite allein nützt wenig, wenn sie nicht auch zu Leads und Verkäufen führt. Ein guter Ruf macht beides wahrscheinlicher, denn er gibt potenziellen Kunden mehr Vertrauen in Sie und Ihre Marke. Und gute Kundenbewertungen für Produkte oder Dienstleistungen werden dann wiederum andere Interessenten überzeugen.
Rekrutierung:
Ein guter Ruf kann aber nicht nur helfen, neue Kundengruppen zu erreichen: Der Wettbewerb um Fachkräfte wird auch durch den Ruf eines Unternehmens entschieden. Positive Meinungen über ein Unternehmen im Internet beeinflussen auch potenzielle Bewerber auf Stellenangebote.
Marktwert:
Die Reputation einer Marke hat auch einen Einfluss auf ihren Wert. Denn Investoren sind sehr daran interessiert, wie ein Unternehmen oder eine Marke in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
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