Reputation Management: Datenschutz & Reputation
Durch die DSGVO erhalten Verbraucher eine größere Kontrolle über ihre privaten Daten. Auch, wenn die Umsetzung an einigen Stellen noch hapert, bewertet der Großteil der Konsumenten dies als äußerst positiv und scheut sich so auch nicht davor, ihre entsprechenden Rechte einzufordern.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage, die sich mit dem Schutz von personenbezogenen Daten beschäftigt, hat gezeigt, dass rechtliche Schritte für knapp 70 Prozent der Befragten infrage kommen würden, wenn die DSGVO von einem Unternehmen nicht berücksichtigt werden würde. 85 Prozent würden dann sogar einen Anbieterwechsel vornehmen. Nahezu genauso viele Befragte würden das Unternehmen zumindest negativer wahrnehmen.
Inwiefern ein vorbildlicher Datenschutz auch das Image und die Reputation eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen kann, erklärt der folgende Beitrag.
Unzureichender Datenschutz gefährdet Reputation
Die DSGVO ist seit dem Mai des Jahres 2018 wirksam und stellt seitdem für die Unternehmen große Herausforderungen dar. Werden die Anforderungen nicht beachtet, müssen nicht nur negative finanzielle Konsequenzen in Form von Geldstrafen erwartet werden – auch das Image kann massiv leiden. Wird beispielsweise so die digitale Archivierung nicht professionell und DSGVO-konform durchgeführt, kann die Reputation stark gefährdet werden.
Grundsätzlich muss jede Verletzung des Datenschutzes an die jeweilige Aufsichtsbehörde gemeldet werden – falls personenbezogene Daten von dieser betroffen sind. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Datenschutzverletzungen häufiger an die Öffentlichkeit gelangen. Der Ruf eines Unternehmens kann dadurch bereits einen weitreichenden Schaden nehmen, der wesentlich tiefgreifender ist, als hohe Bußgelder. Verbraucher sind aufgrund der Datenschutzskandale der Vergangenheit auf dieses Thema hochgradig sensibilisiert und messen dem Schutz ihrer Daten daher einen extrem hohen Stellenwert bei.
Wettbewerbsvorteil durch vorbildlichen Datenschutz
Natürlich ist es in der Praxis eine Herausforderung, einen vorbildlichen Datenschutz zum Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu haben. Ein Wechsel der Perspektive ist allerdings durchaus lohnenswert – schließlich stellt ein gutes Image immer einen potentiellen Wettbewerbsvorteil dar.
Unternehmen müssen dazu allerdings in den Dialog mit einer Öffentlichkeit treten, die stetig kritischer wird. Wird ein umfangreicher Datenschutz in einem Unternehmen gelebt, wird den Kunden vermittelt, dass ihre Daten wertgeschätzt und entsprechend geschützt werden.
Verbraucher sorgen sich dabei nicht nur um ihre personenbezogenen Daten, sondern ebenfalls um ihre grundsätzliche Privatsphäre. 45 Prozent der Konsumenten vertreten die Annahme, dass ihre Privatsphäre für die Unternehmen im digitalen Kontext keine Rolle spielt. So wird besonders in diesem Bereich Potential für vertrauensbildende Maßnahmen geschaffen, welches von den Unternehmen nicht ungenutzt bleiben sollte. Die rechtliche Grundlage bildet auch dabei die DSGVO.
Datenschutz mehr als reiner Kostenfaktor
Es gibt natürlich viele Fälle, in denen besonders die drohenden Strafen motivieren, die DSGVO umzusetzen. Allerdings stellt Datenschutz keinen reinen Kostenfaktor mehr dar.
Unternehmen investieren durch diesen viel mehr in ihre Kundenbindung und die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit. Heutzutage braucht es für Verbraucher schließlich nur einen Klick, um zum nächsten, vermeintlich besseren Angebot geleitet zu werden. Durch die digitale Transformation wurde ein verstärkter Verdrängungswettbewerb angeregt, wodurch es für Unternehmen in hohem Maße darauf ankommt, neuartige Dienstleistungen zu entwickeln und ihre Kunden langfristig zu binden. Um sich dabei von ihren Wettbewerbern erfolgreich abzuheben, ist die Einhaltung eines umfangreichen Schutzes der Privatsphäre und personenbezogenen Daten essentiell.
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