Employer Reputation: So gewinnt man Fachkräfte
Ein wachsender Mangel an Fachkräften und eine sich rasant entwickelnde Digitalisierung dominieren die Arbeitswelt von heute. Um dem Problem des Fachkräftemangels entgegenzuwirken und das eigene Unternehmen für potentielle neue Mitarbeiter möglichst attraktiv zu präsentieren, ist eine strategische Herangehensweise nötig.
Ein enormes Lösungspotential – auch verbunden mit der Digitalisierung – hält dafür eine positive Employer Reputation bereit. Im Fokus stehen dabei vor allem Ehrlichkeit und Vertrauen. Unternehmen, die qualifizierte Arbeitskräfte möglichst lange binden möchten, müssen ihre Mitarbeiterbeziehungen jedoch sorgfältig pflegen und viel Geduld an den Tag legen.
Der folgende Artikel zeigt die Wichtigkeit der Employer Reputation auf und erklärt, wie diese positiv gestaltet werden kann. Eine besonders empfehlenswerte Möglichkeit stellt beispielsweise eine Qualifizierung als Top Arbeitgeber dar.
Der Arbeitsmarkt verändert sich
Personalabteilungen konnten sich in früheren Zeiten vor Bewerbungen kaum retten, sobald sie eine offene Position ausgeschrieben haben. Allerdings sieht dies, unter anderem bedingt durch den demografischen Wandel, heute anders aus: Es stellt eine äußerst große Herausforderung dar, eine Stelle mit einem geeigneten Mitarbeiter zu besetzen.
Der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte wächst zwischen den Unternehmen stetig. Daneben verändern sich auch die Ansprüche der Bewerber – eine attraktive Work-Life-Balance und weitere Benefits werden für sie stetig wichtiger. Allerdings sind auch die grundsätzlichen Werte und Einstellungen eines Unternehmens für die letztendliche Zu- oder Absage der Bewerber immer bedeutender. Das gleiche gilt auch für die allgemeine Reputation des Unternehmens in der Öffentlichkeit.
Die Employer Reputation konzentriert sich auf diese weichen Faktoren, die überaus schwer zu messen sind. Ob im Bereich der soft facts Handlungsbedarf besteht, kann vor allem an gruppendynamischen Prozessen abgelesen werden, beispielsweise an Bewertungen auf bekannten Arbeitgeber-Portalen.
Positive Employer Reputation durch Community-Management
Im Prozess des Recruitings müssen neue Wege beschritten werden, um angeworbene Kandidaten zu einer positiven Entscheidung zu leiten. Eine besonders wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Community-Management, um die Employer Reputation zu pflegen. Dieses umfasst generell vier Handlungsfelder, nämlich das Monitoring, das Engagement, die Schnittstelle und die Mitgliedergenerierung.
Kommentare und öffentliche Bewertungen in beruflichen Netzwerken, Social Media und Jobportalen können die Attraktivität eines Unternehmens in hohem Maße beeinflussen. Damit zu jeder Zeit ein präventives und gezieltes Handeln möglich ist, müssen Unternehmen wissen, welche Meinungen über sie in den gängigen Portalen verbreitet werden – dazu ist ein kontinuierliches Monitoring nötig.
Das Engagement meint die Reaktion auf die Beiträge der Nutzer. Wird ein Kommentar zu einer abgegebenen Bewertung verfasst, ist ein professionelles Agieren und das Eingehen auf negative Punkte der Meinungsäußerung stets essentiell. Die Kritik anzunehmen und besonnen zu reagieren, ist das A und O, um eventuell entstehende Shitstorms frühzeitig zu unterbinden.
Die Personaler müssen im Rahmen des Community-Managements außerdem als Schnittstelle agieren. Nach außen kommuniziert die Personalabteilung somit mit den Nutzern, intern gibt sie relevante Erkenntnisse an die betroffenen Stellen weiter. Schließlich ist es nicht ausreichend, lediglich eine angemessene Reaktion auf die Kritik zu zeigen, sondern diese muss auch intern behandelt werden. Dieses Vorgehen trägt maßgeblich zu dem wichtigen Faktor der Glaubwürdigkeit bei, welche nur etabliert werden kann, wenn Prozesse im Unternehmen kontinuierlich optimiert werden.
Die Generierung von Mitgliedern meint, ein repräsentatives Meinungsbild über das Unternehmen zu erhalten, indem mehr Bewertungen auf den Portalen generiert werden. Beispielsweise können Bewerber oder Mitarbeiter aktiv gebeten werden, Bewertungen zu verfassen. Dadurch steigt die Chance, dass die Bewertungen sich grundsätzlich positiver gestalten und so langfristig eine positive Employer Reputation aufgebaut werden kann.