6.3 Beschränkung und Abgrenzung
Wie bereits in Kapitel 1.3. erläutert, ergeben sich aufgrund der gewählten Methode des convenience sampling entscheidende Einschränkungen, da durch deren Verwendung kein repräsentativer Querschnitt erzielt werden kann. Mit Hilfe des convenience sampling kommt es zur unkontrollierten Aufnahme unterschiedlicher Merkmalsträger in die Stichprobe, da diese verhältnismäßig leicht verfügbar sind (Vgl. Hochschule Luzern, 2015, o. S.). Daraus resultiert, dass die Auswahl der 30 Online-Kundenbewertungsportale willkürlich, anhand des persönlichen Bekanntheits-grades der Webseiten, erfolgte. Somit wurden beispielsweise nicht alle Funktionen für Online-Kundenbewertungsportale berücksichtigt, welche aktuell durch weitere Portalbetreiber angeboten werden. Des Weiteren basieren die zuvor beschriebenen Handlungsempfehlungen für das Portal kundentests.com lediglich auf Grundlage der Antworten von 269 kleinen und mittelständischen Agenturen in der Bundesrepublik Deutschland. Eine zusätzliche Datenerhebung mit Hilfe von weiteren Unternehmen anderer Branchen, hätte unter Umständen andere Ergebnisse geliefert.
In Bezug auf die durchgeführte Online-Umfrage ist anzumerken, dass die Abbruchquote mit 25% verhältnismäßig hoch ist. Diese Tatsache lässt sich möglicherweise auf die Länge der Umfrage zurückführen. Die Probanden waren dazu aufgefordert, eine Vielzahl von Fragen anhand einer Likert-Skala zu bewerten, wodurch unter Umständen eine gewisse Eintönigkeit aufgetreten ist, die letztlich zum Abbruch führte. Des Weiteren fiel auf, dass die Freitextfelder nur in geringem Maße genutzt worden. Folglich gab es im Verlauf der Online-Umfrage immer weniger Freitextantworten, woraus letztlich wenig neue Erkenntnisse resultierten. Gründe hierfür sind auch hier die Eintönigkeit bei der Fragenformulierung oder auch eine mögliche Bedeutungslosigkeit der Umfrage für die Agenturen. Positiv ist, dass viele Agenturen hingegen die Meinung vertraten, dass alle relevanten Kriterien bereits genannt worden und sie sich deshalb nicht mehr bei den Freitextfeldern äußern mussten.
Für eine zukünftige Fragebogengestaltung wäre zu überlegen, ob beispielsweise eine angemessene Incentivierung zur Verringerung der Abbruchquote bzw. zur Steigerung der teilnehmenden Probanden beiträgt. Somit könnte die Motivation der Teilnehmer aufrecht erhalten werden, sodass diese am Ende z. B. an der Verlosung von Amazon-Gutscheinen oder auch iTunes Gutscheinen teilnehmen.
Generell gilt für Online-Erhebungen, dass die teilnehmenden Personen oftmals ein unterschiedliches Interesse haben, an einer Befragung teilzunehmen. Problembehaftet ist dabei vor allem auch die Tatsache, dass der Proband ohne soziale Kontrolle, „einen Fragebogen inkonsistent, falsch oder mehrfach ausfüllen kann“ (Eichhorn, 2004, S. 40), was zu weiteren Einschränkungen dieser Arbeit führt.
Insgesamt ergibt sich aus den zuvor genannten Erkenntnissen, dass zukünftig bei ähnlichen Online-Umfragen vor allem mit weniger Fragen und Freitextfeldern gearbeitet und die E-Mail Adressen im Vorfeld besser geprüft werden sollten (aufgrund von falschen E-Mail Adressen), sofern die nötigen zeitlichen Ressourcen vorhanden sind.
Bei weiterführenden wissenschaftlichen Ausarbeitungen sollte vorab außerdem der Umfang der Thematik besser eingegrenzt werden, um letztlich eine bessere Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Aufgrund der Zeichen- / Seitenbeschränkung für diese Masterthesis war es jedoch nicht möglich, die gewonnen Erkenntnisse noch detaillierter zu erfassen bzw. zu beschreiben.
Dennoch liefert diese Arbeit einen Gesamtüberblick über die bedeutendsten Funktionen in Online-Kundenbewertungsportalen, welche letztlich zur Steigerung der Reputation von kleinen und mittelständischen Agenturen bzw. Unternehmen anderer Branchen in der Bundesrepublik Deutschland, beitragen.