1.5 Definitorische Grundlegung
Die definitorische Grundlegung umfasst die Definitionen der beiden zentralen Begriffe Effektivität und Omni-Channel-Retailing. Um die Thematik für jeden Leser verständlich darstellen zu können, ist es wichtig einen Überblick über die in der Literatur vorhandenen Begriffsbestimmungen herzustellen und jeweils eigene Arbeitsdefinitionen für diese Bachelorarbeit abzuleiten.
1.5.1 Effektivität
Der Begriff Effektivität wird nach dem Gabler Wirtschaftslexikon als ein Kriterium definiert, welches beurteilt, ob eine Handlung oder Methode sich eignet, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Seinen Ursprung hat der Ausdruck im lateinischen Wort „effectivus“, welches mit „bewirkend“ oder „wirkend“ übersetzt wird.
Einen ähnlichen Wortstamm (efficiens – bewirkend) hat auch das Wort Effizienz, welches in der Literatur häufig mit dem Begriff Effektivität auftritt. Beide Bezeichnungen weisen jedoch jeweils unterschiedliche Bedeutungen auf:
Die Qualitätsrichtlinie DIN EN ISO 9000 aus dem Jahr 2005 beschreibt die Effektivität als das Ausmaß, in dem geplante Tätigkeiten verwirklicht und geplante Ergebnisse erreicht werden. Der Begriff Effizienz hingegen wird definiert als das Verhältnis zwischen dem erreichten Ergebnis und den eingesetzten Ressourcen.
In Bezug auf die wiedergegebenen Definitionen in der Natur wird der Ausarbeitung folgende Arbeitsdefinition zugrunde gelegt: Die Effektivität bewertet im Kontext dieser wissenschaftlichen Arbeit die Wirksamkeit und die Eignung der ausgewählten Möglichkeiten für Händler und Unternehmen das Omni-Channel-Retailing umzusetzen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
1.5.2 Omni-Channel-Retailing
In der Literatur wird der Begriff des Omni-Channel-Retailings vor allem als eine Integration aller Vertriebs- und Kommunikationskanäle beschrieben.
Das lateinische Wort „omni“, übersetzt mit „jeder“, „ganz“ oder „alles“, drückt dabei aus, dass alle Absatzkanäle von Konsumenten und Händlern genutzt werden. Der Ausdruck „Retailing“ wird nach dem Cambridge Online Dictionary mit „Einzelhandel“ übersetzt, was aussagt, dass sich der Begriff und das Handelssystem dabei ausschließlich auf das B2C-Geschäft konzentrieren.
Die Studie „Die Chance Omnichannel“ von Deloitte und eBay bezeichnet das Omni-Channel-Retailing sogar als „neues System des Handels“, welches das traditionelle stationäre Geschäft mit dem E-Commerce, mobilen Apps und sozialen Medien verbindet. Im Gegensatz zum Multi- und Cross-Channel-Retailing ist das Omni-Channel-Retailing durch die einheitlichen Datenquellen und die integrierten Abläufe geprägt.
Ausgehend von den Definitionen in der Literatur wird der vorliegenden Ausarbeitung folgende Arbeitsdefinition zugrunde gelegt: Das Omni-Channel-Retailing ist ein integriertes Handelssystem, welches die Nutzung aller Absatz- und Kommunikationskanäle einschließt und alle erforderlichen Daten kanalübergreifend bereitstellt.